In der Küche von Familie Winkler ist es durch ein defektes und in Flammen aufgegangenes Handyladegerät in der Steckdose zu einem Entstehungsbrand gekommen.
Leider hing in der Küche kein Warnmelder, denn Frau Winkler war davon genervt.
Jedesmal, wenn es scharf angebratenes Essen gab, löste der Rauchwarnmelder aus.
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Aber Frau Winkler!
Es gibt doch Melder, die nicht bei Kochtätigkeiten auslösen!
Die sogenannten Thermomelder.
Diese detektieren Temperaturunterschiede im Raum und lösen bei bestimmter thermischer Veränderung aus.
RAUCH- und THERMOMELDER RETTEN LEBEN!
Im Schlaf sind die Sinnesorgane stark reduziert. Lassen Sie sich durch Rauchwarnmelder vor einer Brandgefahr warnen!
Das Gefährliche ist nicht das Feuer, sondern der Rauch!
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Da die Tür in der Küche zum Treppenhaus aufsteht und sich der Raum mit heißem, thermisch aufbereitetem Rauch füllt, drückt dieser nun auch ins Treppenhaus und steigt aufgrund der Thermik nach oben. Der erste Rauchwarnmelder löst nun aus.
Der Rauch steigt innerhalb von Sekunden in den Dachboden, wo der zweite Rauchmelder auslöst.
Gut, dass auch die Tür zum Kinderzimmer geschlossen ist.
Zum Feuerwehrfest gab es sogar einen Kinderfinder-Aufkleber für die Winkler-Kinder -
diesen gelben Aufkleber hat Frau Winkler zusammen mit Ihren Kindern von außen in ca. 30 cm Höhe auf die Kinderzimmertür geklebt. Die Feuerwehrleute sollen den Aufkleber im Brandfall nämlich sehen können.
Da sich die eingesetzten Feuerwehrkräfte bei der Brandbekämpfung im sogenannten Seitenkriechgang fortbewegen, ist es sinnvoll, diesen Aufkleber im unteren Bereich der Tür sichtbar von außen anzubringen. Somit wissen die Feuerwehrleute, dass es sich bei diesem Raum um ein Kinderzimmer handelt.
Das ist wichtig, da ein als Kinderzimmer erkennbarer Raum deutlich "gründlicher abgesucht wird" ließen sich die Winkler-Kinder von einem Feuerwehrmann erklären.
Frau Winkler ist derzeit im Schlafzimmer, um sich dort zu zurechtzumachen, bis sie auf mehrere, sehr markante Pieptöne aufmerksam wird - die Rauchwarnmelder.
Frau Winkler reißt die Schlafzimmertüre zum Treppenhaus auf - das gesamte Treppenhaus ist stark verraucht. RÜCKZUG!
Frau Winkler macht nun alles richtig.
Sie schließt die Tür wieder, legt nasse Handtücher von innen vor den Türschlitz, um eindringenden Rauch zu verringern, holt ihr Handy aus der Handtasche und wählt die Notrufnummer 112.
Die Leitstelle der Feuerwehr fragt nun den Notruf ab.
Wo befindet sich der Notfallort?
Wie ist Ihr Name?
Was ist genau passiert?
Sind noch Personen im Objekt?
Der Leitstellendisponent rät Frau Winkler, das Fenster im Schlafzimmer aufzusperren und sich dort, am Fenster, bemerkbar zu machen. Die Feuerwehr sei schon unterwegs.
Das Verlassen des Hauses über das Treppenhaus wäre zu gefährlich - 2 bis 3 Atemzüge reichen, um bewusstlos zu werden.
Frau Winkler folgt den Anweisungen und kurze Zeit später ist die Feuerwehr da.
Frau Winkler wird mit einer Drehleiter aus dem Schlafzimmer gerettet. Ihre Kinder hatten sich vorbildlich verhalten und ebenfalls am Fenster auf sich aufmerksam gemacht.
Das hat Frau Winklers Sohn Bruno alles schon gelernt, er ist mit seinen 11 Jahren bereits bei der Jugendfeuerwehr.
Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Keiner ist zu Schaden gekommen.
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Hätte in der Küche ein Thermomelder gehangen und wäre ein Feuerlöscher bzw. ein Feuerlöschspray im Hause gewesen, wäre das Schadenereignis deutlich kleiner ausgefallen. Vermutlich hätte Frau Winkler das Feuer dann noch selbst löschen können.
Denken Sie daran:
Falls Sie das Schadenfeuer selbst gelöscht haben, lassen Sie trotzdem die Feuerwehr prüfen, ob das Feuer wirklich aus ist.
Oftmals „frisst“ sich das Feuer z.B. in Zwischendecken.
Dies können Sie nicht prüfen!
Oder wie hier im Beispiel steigt der heiße Rauch ins Dachgeschoss. Auch dort wird brennbares Material thermisch aufbereitet und kann sich entzünden - vom Zimmerbrand zum Dachstuhlbrand.
Der Feuerwehreinsatz kostet nichts!!
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